Centurion Crossfire Gravel 2000 EQ, 28 Zoll, Alu, Shimano Tiagra, 20-G

Ich habe mir das Rad zum Pendeln und für den Alltag zugelegt und möchte hier eine möglichst objektive Meinung abgeben. Das Rad wird bei jedem Wetter und das ganze Jahr hindurch bewegt und dabei nicht geschont. Ich habe es per Click&Collect in die Filiale nach Siegen liefern lassen und es wurde dort aufgebaut. Das hat super funktioniert und es gibt nichts auszusetzen.

Positiv ist mir aufgefallen:

- die Verarbeitung ist sehr wertig. Das Rad wurde mit Bedacht aufgebaut. Die Kabel für Scheinwerfer und Rücklicht sind durch den Rahmen und die Gabel geführt. An offenen Stellen mit Schutzhüllen versehen. Zum Rücklicht ist das Kabel unter dem Schutzblech gut geschützt verlegt. Die Schaltung ist von Werk aus gut eingestellt und die Bremsen sauber entlüftet. Das habe ich leider schon anders erlebt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Schalt- und Bremszüge im Bereich des Lenkers etwas kürzer gewesen wären. Das habe ich dann selbst umgesetzt.

- Optisch fällt das Rad in der Masse auf. Nicht so ein Einheitsbrei wie bei vergleichbaren Rädern. Es wirkt fast wie ein Klassiker mit den braunen Akzenten. Eins der wenigen Modelle an dem mir persönlich sogar die braunen Flanken der Bereifung gefallen.

- Der Rahmen ist schön verarbeitet, die Lackierung und die Schweißnähte sehen sehr edel aus.

- Das Rad bietet guten Komfort. Der Rahmen und Lenker bieten genug Flexibilität um auch gröbere Untergründe komfortabel zu bewältigen ohne dabei an der nötigen Steifigkeit zu sparen.

- StVO Ausstattung und voll alltagstauglich.

- Die Gewichtsangabe stimmt bei einem 59er Rahmen ziemlich genau. 12,78kg laut meiner Kofferwaage. Sehr gut Centurion! Andere Hersteller beschönigen da wesentlich mehr.

- Das Rad kommt entgegen der Abbildungen mit insgesamt 25mm Spacern unter dem Vorbau. Hier kann man seine individuelle Sitzposition perfekt anpassen und bei Bedarf den Gabelschaft kürzen.

- Maximales Gesamtgewicht von 135kg! Hier sind andere Hersteller oftmals auf 120 oder gar 110kg beschränkt.

- Tubeless ready Felgen, wenn auch mit unpassender Bereifung. Dazu unten mehr…

Neutral:

- Die Übersetzung. Für mein Einsatzgebiet ist eine Übersetzung von 50/34 und 11-34 leider etwas zu stramm. Ich habe die Kurbel und Umwerfer auf GRX 400 getauscht um hier 46/30 fahren zu können. Das Rad wird wohl auch mit Procraft Kurbel 48/32 verkauft. Laut Centurion variiert die Ausstattung allerdings wegen der Lieferengpässen. Ich hätte mir die Procraft gewünscht. Neutral, weil es je nach Einsatzgebiet und persönlichen Vorlieben auch so gut passen würde.

- Der Hermanns Scheinwerfer. Er ist für den Urbanen Einsatz gut geeignet. Für Fahrten auf trockenen und unbeleuchteten Radwegen funktioniert er auch noch ganz gut. Kommt aber Wasser und Reflexion dabei bringt er leider zu wenig Licht wenn man zügig unterwegs ist. Ich habe ihn gegen einen IQ-X vom Busch und Müller ersetzt.

- Gepäckträger und Schutzblechintegration. Eigentlich sehr schön gelöst- optisch erste Sahne. Man ist allerdings beschränkt auf Centurion Gepäckträger und dadurch wenig flexibel, falls mal was kaputt geht.

- Ich hätte mir bei diesem Rad ein HTII Tretlager gewünscht. Diese sind unkomplizierter zu tauschen als die Pressfit Lager und neigen weniger zum knarzen. Das ist aber rein subjektiv und Geschmacksache.

Negativ:

- Das Rad wird auf der offiziellen Centurion Homepage mit dem Kenda Flintridge pro beworben. Dieser ist Tubeless ready. Leider wurde das Rad mit einem Kenda Flintridge Sport geliefert. Ein schwerer Drahtreifen und nicht tubeless ready. Ich habe sie gegen meinen Lieblingsreifen Panaracer Gravelking Slick getauscht. Diesen tubeless montiert und so nochmal knapp 500g gespart.

- Sonst nichts negatives!

Im großen und ganzen ist dieses Crossfire ein fast perfekter Begleiter im Alltag. Mit meinen Anpassungen ist es nun perfekt für mich. Je nach Ansprüchen und Einsatzgebiet bekommt man hier ein richtig chickes Fahrrad mit ausgewogener Alltagsausstattung. Gewichtsmäßig spielt es auch mit der Vollausstattung in einer guten Liga.
Ich kann das Fahrrad jedem Pendler empfehlen. Ich mag es jedenfalls nicht mehr hergeben!