Bestandteile einer Scheibenbremse am Fahrrad

© MAGURA - Gustav Magenwirth GmbH & Co. KG

Welche Bremse sollte mein Fahrrad haben?

Bremsentypen

Grundsätzlich wird bei Fahrradbremsen in zwei Typen unterschieden: Felgenbremse und Scheibenbremse.

Felgenbremsen werden am Markt mehr und mehr durch Scheibenbremsen ersetzt. Das liegt daran, dass Felgenbremsen den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Aus diesem Grund behandeln wir in diesem Beitrag nur die hydraulischen Scheibenbremsen.

Fahrrad-Scheibenbremsen von der Marke Magura

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Welche Bremsenkategorien gibt es?

Generell gibt es verschiedene Bremsenkategorien, die grundsätzlich in drei Gruppen differenziert werden können. Jede Gruppe hat Vorteile und Features:

Light Duty

  • Sichere Power. Freigegeben für ein Systemgewicht bis max. 180 kg
  • Optimale Performance für gemäßigte Bremsanforderungen
  • Ideales Leistungsgewicht, weniger Gewicht, optimale Power
  • Preisattraktiv
  • 2 Kolben vorne und hinten
  • Einsatzbereiche: (E-)City, (E-)Allroad, (E-)Trekking, Cross-Country

Heavy Duty

  • Volle Bremskraft. Freigegeben für ein Systemgewicht bis max. 225 kg
  • Bremsperformance für ambitionierte Anwendungen
  • Mehr Power, mehr Sicherheit
  • Optimale Hitzebeständigkeit
  • Verlässlichkeit, selbst bei langen Bremsvorgängen
  • 4 Kolben am Vorderrad /2 Kolben am Hinterrad oder an beiden Rädern 4 Kolben
  • Einsatzbereiche: Cross Country, (E-)Trail, (E-)Enduro,(E-)Gravity

Extreme Duty

  • Sichere Power. Freigegeben für ein Systemgewicht bis max. 250 kg
  • Für anspruchsvollste und intensivste Bremsszenarien bei optimaler Performance
  • Volle Power und Kontrolle für anspruchsvollste Einsätze
  • Maximale Hitzebeständigkeit
  • Bei ambitioniertem MTB-Einsatz bieten diese dir gleichbleibende Performance bei geringen Handkräften
  • 4 Kolben vorne und hinten
  • Einsatzbereich: (E-)Enduro, (E-)Gravity, (E-)Cargo

Bremsflüssigkeit DOT vs. Mineralöl vs. Bionol

Durch die im Bremssystem verwendete Bremsflüssigkeit wird die Kraft vom Bremshebel durch die Leitung auf die Zange übertragen. Dabei unterscheidet man im Allgemeinen zwischen drei verschiedenen Bremsflüssigkeiten: DOT, Mineralöl und Bionol. Gemeinsam haben alle drei Bremsflüssigkeiten, dass diese sich nicht verdichten lassen und somit die Bremskraft vom Hebel identisch weiterleiten.

Das sind die Vor- und Nachteile der drei Bremsflüssigkeiten:

DOT:
Vorteile: Höherer Siedepunkt
Nachteile: Hygroskopisch, d. h. regelmäßige Entlüftung nötig, schädlich für Haut und Lacke

MINERALÖL:
Vorteile: Umweltverträglich, sehr lange Haltbarkeit, nicht schädlich für Lack, nicht hygroskopisch
Nachteil: Niedrigerer Siedepunkt

BIONOL:
Vorteile: Besonders umweltverträglich, geringe Viskosität, hoher Siedepunkt, nicht hygroskopisch
Nachteile: Verschleiß durch Überbeanspruchung
Wichtig hierbei: Benutze immer die vom Hersteller vorgeschriebene Bremsflüssigkeit. Niemals mischen!

Was gibt es bei den Bremsscheiben zu beachten?

Durchmesser:

Die Wahl des richtigen Bremsscheibendurchmessers:
Grundsätzlich bedeutet eine größere Scheibe durch ihren größeren Hebel eine größere Bremskraft. Bei gleicher Handkraft generiert eine Bremsscheibe mit 203 mm Durchmesser rund 10 % mehr Bremskraft als ein Modell mit 180 mm. Eine 220 mm Bremsscheibe weitere 10 % mehr. Aber: Größer ist nicht immer besser! Größer gleich besser gilt nur dann, wenn du auch das Gewicht mitbringst. Ist ein Fahrer unter 70 kg wird es mit großen Scheiben schwer, die Temperatur herzustellen, die benötigt wird, um auch wirklich die größte Bremskraft zu entwickeln. Nur wenn Scheibe und Belag auf Temperatur sind, erzielen sie optimale Reibwerte. Eine größere Scheibe ist hitzebeständiger, was natürlich auch hilft um ein Fading, also einen Reibwertabfall zwischen Belag und Scheibe, zu vermeiden.

Verschleißmaß:

Auf die Bemaßung kommt es an! Wähle die Bremsscheibe stets passend zu deinem Bremssystem ud achte auf die Verschleißgrenzen. Ist deine Scheibe zu dünn, können sich die Bremskolben im Einsatz verkanten und es kommt zum Defekt. 1,8 mm (Verschleißgrenzen 1,6mm), 2 mm (Verschleißgrenzen 1,8mm) und 2,5 mm (Verschleißgrenzen 2,1mm) dicke Bremsscheiben sind die gängigen Größen. Beachte die Angaben des jeweiligen Herstellers. MAGURA ist bspw. für seine 2 mm Scheiben bekannt. Achte bei deinen Scheiben auch immer auf die Verschleißuntergrenze, denn auch diese unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. So finden sich bei den spezifischen Dicken unterschiedliche Verschleißgrenzen 1,8 mm --> 1,6mm, 2 mm --> 1,8mm und 2,5 mm --> 2,1mm. Ist deine MAGURA Bremsscheibe bereits dünner solltest du sie so schnell wie möglich austauschen lassen.

Einteilig oder zweiteilig:

Wusstest du, dass es per se keinen Leistungsunterschied zwischen ein- und zweiteiligen Bremsscheiben gibt? Der Reibwert und die Bremspower sind identisch. Ein großer Vorteil der zweiteiligen Scheiben liegt in der Vernietung, die mehr Spielraum für die Wärmeausdehnung bietet. Dadurch kommt es zu weniger Wärmeverzug der Scheibe und sie neigen weniger zum Quietschen. Außerdem kann ein leichter Aluminium-Innenring das Gewicht der Scheibe senken.

MAGURA STORM HC Bremsscheibe- einteilig

MAGURA STORM HC Bremsscheibe (einteilig)

MAGURA MDR-P Bremsscheibe- zweiteilig

MAGURA MDR-P Bremsscheibe (zweiteilig)

Anbau von Bremsscheiben

Beim Anbau von Bremsscheiben wird in der Regel zwischen 6-Loch-Bremsscheiben und CL- Bremsscheiben für das Laufrad unterschieden:

Bei den 6-Loch Bremsscheiben sind an der Scheibe sechs Löcher vorhanden in die, die spezifischen Schrauben (zumeist Torx) eingeschraubt und somit die Scheibe mit dem Laufrad verbunden werden kann.

Bei Center-Lock-(CL)Bremsscheiben befindet sich die Scheibe auf dem verzahnten Teil der Nabe und wird über einen Verschlussring fixiert. Der Verschlussring hat als Schnittstelle zum Werkzeug eine Innen- oder Außenverzahnung.

Worauf muss man bei den Bremsbelägen achten?

Allgemein:

Die zwei wichtigsten Dinge, die du wissen musst: Der Bremsbelag beeinflusst mehr als 20 % deiner Bremskraft. Die Wahl des Belags ist also ein wichtiger Faktor, um deine Bremse optimal auszunutzen. Und das andere: Die optimale Bremskraft erreichst du nur durch das richtige Einbremsen.

Fading vermeiden mit dem richtigen Bremsbelag:
Die höchste Bremskraft bringt auf dem Trail nur wenig, wenn sie bei langen Bremsungen durch Überhitzung nachlässt. Mit der Wahl des richtigen Bremsbelags kannst du deiner Bremse zu mehr Hitzebeständigkeit verhelfen und dich so bestens für lange Abfahrten oder hohe Systemgewichte rüsten.

Achte bei deiner Belagswahl auf den vorgesehenen Einsatzzweck. Leistungsorientierte Beläge, die vor allem für den sportiven Einsatz vorgesehen sind, sind meistens griffiger und sprechen anders an als Beläge für den City-Einsatz. Auch die Bremsleistung bei Regen kann sich unterscheiden. Informiere dich am besten vorab, welche Beläge für dich die richtigen sind.


Warum ist es wichtig, die Bremsbeläge einzufahren?


Beim Einbremsen werden mikroskopisch kleine Unvollkommenheiten ausgefüllt und der Bremsbelag kann ausgasen. So entfachst du die maximale Reibkraft, erzielst eine gleichmäßige Abnutzung und das anfängliche Quietschen verschwindet.

Das richtige Einbremsen deiner Scheibenbremse. So geht´s:

Wichtig ist, dass das Einbremsen nicht zu hart und zu extrem abläuft. Such dir eine ebene, verkehrsarme, Strecke und beschleunige auf 20-25-30 km/h. Bremse sanft und bestimmt. Bis kurz vor dem Stillstand. Wir empfehlen 20 Wiederholungen, um das maximale Bremsmoment zu erreichen. Wiederhole das Einbremsen je nach Streckenprofil zur Erhaltung der optimalen Bremskraft regelmäßig.

Belagsmischungen

Wie unterscheiden sich organische und gesinterte Beläge?

Im üblichen Gebrauch werden gesinterte (metallische) und organische Beläge als sehr gegensätzlich eingestuft. Doch die Bestandteile können sich sehr ähneln. Bei der Produktion von organischen Belägen werden verschiedenen Komponenten sowie Füllstoffe (auch Metalle) und eine Grundmasse aus Kunstharz in einem Misch- und Pressverfahren basierend auf Kohlenwasserstoffverbindungen kombiniert (Organische Chemie). Da in diesem Verfahren teils bis zu 60% Metall als Füllstoff enthalten sein kann, werden sie oft auch als semi-organisch bezeichnet. Demnach enthalten auch organische Beläge metallische Anteile und andersherum. Die Unterschiede sind also oft geringer als man erwarten mag, und beide Arten können ähnliche Eigenschaften erzielen. Zusätzlich können auch organische Beläge untereinander nur bedingt verglichen werden. Sie bestehen aus verschiedensten organischen und metallischen Bestandteilen. Je nach Kombination dieser können verschiedenste Eigenschaften erzielt werden. Für die Verwendung der Begrifflichkeiten organisch, semi-organisch oder metallisch gibt es außerdem keine genormte Festlegung, sodass ein Vergleich zwischen Herstellern erschwert wird.

Service und Garantien

MAGURA bietet dir zusätzlich zur gesetzlichen Gewährleistung eine Garantie von 5 Jahren auf die Dichtigkeit von Bremsgriff, Bremszange und Bremszylinder, wenn die Bremse als Erstausstattung auf einem Fahrrad montiert ist oder als Nachrüstteil beim Handel erworben wurde. Die Garantie gilt ab dem Kaufdatum für fünf Jahre. Eine Registrierung für die 5-jährige Dichtigkeitsgarantie ist nicht notwendig.

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Disclaimer:
Eine Fahrradbremse ist ein Sicherheitsprodukt und daher grundsätzlich von Fachleuten zu montieren und zu servicen. Die Herstellerhinweise sowie weitere rechtliche Rahmenbedingungen sind stets zu beachten. Die hier gezeigten Hinweise sind weder Sicherheitshinweise noch Montage- oder Installationsanleitungen und ersetzen nicht die Hinweise des Herstellers. Insofern sind alle Angaben ohne Gewähr.