REIFENDRUCK RATGEBER
WARUM IST DER RICHTIGE LUFTDRUCK WICHTIG?
Der Reifen ist die einzige Komponente von einem Fahrrad, welche die Straße berührt. Daher ist besonders darauf zu achten, wie der Luftdruck in den Reifen ist, da der Reifen über die Fahreigenschaften eines Fahrrades entscheidet. Außerdem spielt die Art des Reifens sowie die Wahl des Schlauches und der Untergrund auf dem Sie fahren eine große Rolle.
Ist ein Fahrer besonders leicht oder schwer, so schlägt sich dies ebenso im Luftdruck nieder, wie wenn beispielsweise noch Zusatzgepäck transportiert werden muss.
Die Antwort, welchen Reifenhersteller Sie nun benutzen sollten, fällt äußerst differenziert und vielfältig aus.
Fahrradreifen gibt es nämlich in verschiedenen Durchmessern, in verschiedenen Querschnitten und mit ganz vielen verschiedenen Reifenprofilen. Das Ziel bei der Auswahl des richtigen Luftdruck ist es, den Rollwiderstand zu minimieren, ein optimales Lenkverhalten zu erzielen, den Reifen gegen Pannen zu schützen und einen gewissen Komfort zu erhalten, denn letztlich besitzt jeder Reifen auch gleichzeitig federnde Eigenschaften. Wer den richtigen Druck ermitteln will, sollte seinen Einsatzzweck möglichst präzise abgrenzen, sich an einigen Richtwerten orientieren und nicht zuletzt auch mit verschiedenen Drucken experimentieren.
Die Angaben für Normalräder beziehen sich zwar in erster Linie auf Stadt- und Trekkingräder, sind aber mit denen für Mountainbike-Reifen in etwa identisch. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Angaben um eine Orientierungshilfe handelt, da der richtige Reifendruck im erheblichen Maße auch von der persönlichen Physis des Fahrers und dessen Gepäck abhängt. Passende Fahrradpumpen finden Sie hier.
Reifendruck: So überprüft man den Reifendruck
Um den Reifendruck zu überprüfen, muss zunächst die Schutzkappe vom Ventil des Reifens entfernt werden. Nachdem dann herausgefunden wurde, wie hoch der mindeste und maximale Reifendruck der verwendeten Reifen ist, kann überprüft werden, welcher Druck derzeit auf dem Reifen ist.
Hierzu benötigt man eine Luftpumpe mit Manometer. Ist der Druck zu hoch, kann dieser einfach und schnell reduziert werden. Hierzu wird einfach die Ventilkappe abgedreht, einmal auf das Ventil drücken und schon ist ein bisschen Luft aus dem Reifen entwichen.
Ist der Reifendruck dann nach dem Luft ablassen einmal doch zu wenig, dann können Sie den Reifen einfach mit einer Pumpe die ein Manometer hat wieder aufpumpen. Danach setzen Sie das Ventil einfach wieder auf und schrauben Sie das Ventil wieder auf. Wenn Sie noch ein Fahrrad mit einem Auto Ventil haben, können Sie den Luftdruck auch einfach an einer Tankstelle kontrollieren.
VOR- UND NACHTEILE VON FAHRRADREIFEN MIT NIEDRIGEN- UND HOHEN LUFTDRUCK
NIEDRIGER LUFTDRUCK | HOHER LUFTDRUCK |
---|---|
Mehr Grip | Geringer Verschleiß |
Mehr Komfort | Geringere Pannenanfälligkeit |
Im Gelände weniger Rollwiderstand | Auf Asphalt weniger Rollwiderstand |
LUFTDRUCK: DER EINFLUSS AUF DEN UNTERGRUND
GLATTE STRASSEN
Der Untergrund hat einen hohen Einfluss auf den Luftdruck. Auf glatten Straßen wie z.B. Asphalt können Sie den Reifendruck ruhig höher machen, also an die Reifendruck Angaben die auf der Reifenflanke sitzen. Durch den harten Reifen wird der Rollwiderstand vermindert und das Rad läuft leicht und mit viel Vortrieb über die glatten Straßen.
Sollten Sie allerdings auch mal über Straßen fahren müssen, die Schlaglöcher und kleine Steine haben, sollten Sie den Druck etwas reduzieren. Denn jeder Reifen besitzt dämpfende Eigenschaften, die er je nach Luftdruck besser oder schlechter ausspielen kann. Leider bedeutet hier ein niedrigerer Druck auch eine Erhöhung des Rollwiderstandes auf einer glatten Fahrbahn.
Abbildung 1: Wenig Grip bei hohem Luftdruck eines Fahrradreifens
Abbildung 2: Mehr Grip bei niedrigerem Luftdruck
SCHOTTERWEGE
Auf Schotterwegen kann ein niedriger Luftdruck Ihren Komfort deutlich erhöhen, weil der Reifen in der Lage ist, den Untergrund in sich aufzunehmen und zu federn. Mit abnehmendem Druck erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Panne, z.B. wenn ein Schlagloch durchfahren wird und ein Stein durch den Mantel auf den Schlauch durchschlägt.
Wenn also der Schotteranteil bei einer Tour sehr viel sein sollte, empfiehlt es sich mit etwas weniger Reifendruck zu fahren. Wenn es trotzdem zu einem platten Reifen kommen sollte, ist es empfehlenswert den Reifen beim nächsten Mal etwas härter aufzupumpen. Ein weiterer negativer Punkt ist, dass auf glatten Straßen der Rollwiderstand sehr hoch ist.
ROLLWIDERSTAND MINIMIEREN OHNE EINEN DURCHSCHLAG AUF DIE FELGE ZU BEKOMMEN
Abbildung 3: Ausreichend Luftdruck sorgt für Durchschlagschutz
Abbildung 4: Durchschlag auf die Felge bei zu niedrigem Luftdruck
Die Kunst den korrekten Luftdruck für Ihr Fahrrad zu finden, besteht darin den Rollwiderstand zu minimieren, den Komfort zu maximieren und die Gefahr einer Panne so gering wie möglich zu halten. Sie sollten allerdings weiterhin darauf achten, dass je gröber der Untergrund, desto geringer sollte der Reifendruck ausfallen, um den Rollwiderstand gering zu halten. (Abbildung 3) Der Reifen kann dann Steine in sich aufnehmen, anstatt über sie drüber rollen zu müssen. (Abbildung 4) Wenn der Reifendruck jedoch doch zu gering sein sollte, steigt die Gefahr, dass ein Stein bei einem Durchschlag die Felge beschädigt .
LUFTDRUCK: REIFENBESCHRIFTUNG AUF DER FAHRRADREIFEN SEITENFLANKE
Jeder Fahrradreifen verfügt an der Seitenflanke über einen Aufdruck. Dort ist angegeben wie der minimal bzw. den maximal zugelassenen Reifendruck für den Reifen zugelassen ist. Jedoch sind die Werte nur grobe Richtwerte. Sollte der Reifendruck tatsächlich einmal unter der angegebenen Reifendruck Angabe liegen, so kann der Gummimantel Schaden nehmen. Wenn Sie den Reifen aber über den maximalen Reifendruck aufpumpen, wird der Reifen zu stark gedehnt und wird im schlimmsten Fall platzen. Der optimale Druck liegt also irgendwo zwischen den beiden Werten. Es gilt nun herauszufinden, wo genau.
Normalräder
Reifengröße in mm | Zoll | Luftdruck in bar Vorderrad | Hinterrad |
---|---|---|---|
57-305 | 16 x 2,125 | 2,0 | 2,5 |
57-406 | 20 x 2,125 | 2,0 | 2,5 |
57-507 | 24 x 2,125 | 2,0 | 2,5 |
57-559 | 26 x 2,125 | 2,0 | 2,5 |
47-305 | 16 x 1,75 x 2 | 2,5 | 3,0 |
47-406 | 20 x 1,75 x 2 | 2,5 | 3,0 |
47-507 | 24 x 1,75 x 2 | 2,5 | 3,0 |
47-559 | 26 x 1,75 x 2 | 2,5 | 3,0 |
47-622 | 28 x 1,75 x 2 | 2,5 | 3,0 |
37-540 | 24 x 1 3/8 | 3,5 | 4,0 |
RENNRÄDER
Reifengröße in mm | LUFTDRUCK IN BAR VORDERRAD | Luftdruck in bar HINTERRAD |
---|---|---|
25-622 | 6,0 | 6,5 |
23-622 | 6,0 | 7,0 |
20-622 | 6,5 | 7,0 |
18-622 | 9,0 | 9,2 |
RENNSPORT-RÄDER
Reifengröße in mm | Zoll | Luftdruck in bar Vorderrad | Luftdruck in bar Hinterrad |
---|---|---|---|
28-622 | 28 x 1 1/8 x 1 3/4 | 4,5 | 5,0 |
RENNRÄDER MIT SCHLAUCHREIFEN 680 MM DURCHMESSER
SCHLAUCHREIFEN- GEWICHT (G) | KÖRPERGEWICHT DES FAHRERS (KG) | LUFTDRUCK IN BAR VORDERRAD | LUFTDRUCK IN BAR
HINTERRAD |
---|---|---|---|
180-240 | bis 60 | 6,0 | 6,5 |
200-260 | 60-75 | 6,0 | 7,0 |
220-300 | 75-80 | 6,5 | 7,0 |
280-350 | über 80 | 9,0 | 9,2 |